Zwei Tage wandern im November - geht das?

Spontan meinten der eine oder andere: "Im November zwei Tage wandern? Da ist doch viel zu olles Wetter und kalt und überhaupt es ist doch bald Weihnachten, da ist man nicht in der Natur." Doch wir haben es erlebt und können sagen "es hat sich wiedermal gelohnt!".

 

Unstrittig - schönes Wetter wäre schon toll, doch zum Zeitpunkt der Planung nie vorhersehbar! Und wir hatten Glück! Es war goldener Herbst, meist sonnig! Am Morgen schützten uns dünne Handschuhe und auch eine Kopfbedeckung. Die kühle Witterung haben wir regelrecht genossen und bewahrte uns vor grossem Schwitzen. Insgesamt haben wir am Sonnabend ca. 24 km und am Sonntag 29 km zurückgelegt. Start und Ziel war die Stendenitzbrücke.

 

Der Streckenverlauf war am ersten Tag analog der Mai-Wanderung. Im Dörfchen Stendenitz beginnend umrundeten wir den Kellensee, bestaunten dort die Spuren des Bibers, genossen kurz im Waldmoorkino die atemberaubene Ruhe und wanderten dann zum Schafdammgraben. Dort war durch den regenarmen Sommer erschreckend kaum noch Wasser zu sehen. Wieder kamen uns die drei alten verlassenen Siedlungen Nabelsdorf, Ziegelsdorf und Eggersdorf wie verwunschene mystisch anmutende vergessene Orte vor. Im Vergleich zum Frühjahr liefen uns keine Frischlinge neugierig hinterher und das Laub war nicht frisch grün, sondern die unzähligen Buchenblätter lagen rotgoldig auf unseren Wegen oder strahlten noch farbenreich an den Bäumen. Und weiter durch die Leichtigkeit mit der das seichte bergige Quellgebiet  den kleinen Flusslauf der Kunster umsäumte und alles so herrlich von der Sonne durchflutet wurde, bekamen wir ein zauberhaftes Naturerleben geschenkt!

 

Am zweiten Tag ging es auf direktem Weg von Frankendorf nach Pfalzheim, durch die Heide nach Neu-Glienecke, direkt zum Kalksee nach Binenwalde, dann entlang der Ostseite des Tornowsee's den Rottstielflies überquerend, vorbei an der Waldschenke  bis zur Stendenitzbrücke, wo sich der Wanderkreis schloss.

 

Angenehme Bewirtung mit Übernachtung konnten wir im Ferienhof Kopf in Frankendorf genießen. Zur Mittagspause am Sonntag wurden wir gut versorgt im  Hackerschen Biergarten in Binenwalde. Zu unserem Glück in der guten warmen Stube, denn auf den letzten Kilometeren nieselte es still durch den Wald.

Zum Abschluss erwarteten uns in der geheizten Sommerhütte die nicht mitgewanderten Freunde mit etwas Warmen und einem guten Stück vom vorweihnachtlichen Stollen. Beseelt von dem schönen Wander-Natur-Erlebnis im November ließen wir den Sonntag ausklingen.

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© Elke Kopf